G.F.Meyer

FIRMA G. F. MEYER - BAHNHOFSTRASSE HAUS NR. 105 A IN OLDENDORF -

Der Speicher wurde 1896 von G.F. Meyer auf Erbpachtbasis, Laufzeit 100 Jahre, neu erbaut. Das Grundstück gehörte der Deutschen Bundesbahn.

G. F. Meyer war damals die gängige Anrede des Gründers und stand für „Georg Friedrich“. Georg Friedrich Meyer stammte aus Marienau. Nachfahren der Familie Meyer betreiben die heutige Stahlbaufirma Meyer am westlichen Ortseingang von Marienau.

G.F. Meyer gründete ca. 1895 eine Bahnspedition mit Pferdefuhrwerk an der 1875 eröffneten Bahnstrecke Hildesheim – Elze – Hameln.

In dem 1896 neu erbauten Speicher eröffnete G. F. Meyer aus Marienau eine Kohlenhandlung. Mit seiner Familie bewohnte er am südöstlichen Gebäudeteil drei übereinander liegende Räume. Im Keller befand sich die Küche, darüber im Erdgeschoß das Wohnzimmer, das tagsüber als Kontor diente und in der 1. Etage das Schlafzimmer, das später als Asservatenkammer für Gift und Öl diente, weil der Raum verschließbar war. 1911 lässt G.F. Meyer auf der gegenüberliegenden Straßenseite ein Wohnhaus errichten, welches noch heute im Besitz der Familie Brinkmann ist. G.F. Meyer verstirbt ca. 1944 und hat zuvor das Geschäft an den Schwiegersohn Wilhelm Brinkmann, der mit Meyer's Tochter Lisbeth verheiratet ist, übergeben.

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G.F. Meyer besaß als einer der Ersten in Oldendorf ein Auto und zwar einen Opel Cabrio „Laubfrosch“. Mit der Anschlußnummer „3“ zählte er ebenfalls zu den ersten Oldendorfern die einen Telefonanschluß besaßen.

Später nahm G.F. Meyer den Unternehmer E. Steinberg  aus Wallensen in sein Geschäft mit auf. Dieser betrieb gesellschaftlich getrennt von ihm einen Landhandel. Er war Jude und ging frühzeitig nach der Machtergreifung der Nazis ins Exil nach Brasilien.

Am 1. April 1935 übernahm Firma Bokelmann aus Coppenbrügge den Landhandel.

Kohlenhandlung G.F. Meyer und Landhandel Bokelmann wurden parallel nebeneinander betrieben und 1953 übernahm Firma Bokelmann auch den Kohlenhandel.

Nach der Übernahme des gesamten Geschäftes wurden noch verschiedene Umbauten im Gebäude vorgenommen. Da das Geschäft aber kontinuierlich zurück ging, wurde es in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts geschlossen.

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Anfang der 80er Jahre  mußte Firma Bokelmann  eine Entscheidung treffen was mit dem Gebäude weiterhin geschehen sollte.

Helmut Brinkmann, Enkel des Gründers G.F. Meyer, nahm 1983 Kontakt mit Firma Bokelmann und der Deutschen Bundesbahn auf, und kaufte am 17.02.84 das Grundstück und das Gebäude.

Nachdem er zuerst nur die Erste Etage für sich selbst zu einer Wohnung umbaute, erfolgte ab 1996 auch der Ausbau des Parterres zu Wohnzwecken.

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Früher Haus Nr. 105a  - Heute Bahnhofstrasse Nr. 60

Nach zwei Bränden in den Jahren 2007 und 2009 übernahm Peter Gall 2011 das Gebäude und Grundstück und baute es komplett in ein Energiesparhaus mit Wärmetauschern und Sonnenkollektoren aus und um. Link: Dewezet 22.01.2009 und Dewezet 23.01.2009

Frachtbrief 1

Frachtbrief 2

Rechnung 1

Rechnung 2

Zur Familie: Georg Friedrich Meyer und Ehefrau Johanne sind die Eltern von Lisbeth Meyer geb. 1904, verheiratet mit Wilhelm Brinkmann geb. 1890. Das Ehepaar Brinkmann hat vier Kinder.

Haus heute

Danke an Familie Brinkmann für das zur Verfügung gestellte Material. - Zeitungsartikel Dewezet

Text und neue Fotos von CHP

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