Schulen in Oldendorf

Nicht nur ab dem Jahr 1632 (siehe untere Anmerkungen) - dieses Jahr  ist laut Aufzeichnungen der Ausgangspunkt der Schulgeschichte - war die Schulbildung ein großes Thema. In all den Jahren, wann immer in Oldendorf ein neues Schulgebäude in Betrieb genommen wurde, stand die Schule im dörflichen-, kirchlichen- und politischen Leben im Mittelpunkt.

Schule alt

Dieses hat sich nicht geändert, wenn gleich das Thema in der heutigen Zeit nicht Erweiterung und Ausbau der Schule ist, sondern die Schule leider ehr von der Schließung bedroht ist. Für ein paar Jahre ist die Schulschließung jetzt erst einmal vom Tisch. Was in späteren Jahren mit der Schule Oldendorf wird ? - Eine Frage, welche die Oldendorfer Einwohner sehr beschäftigt. -

- Nachfolgender Text ist aus der alten Schulchronik von 1916 übersetzt -

Oldendorf besitzt 2 Schulgebäude.

Die alte Schule ist zugleich Küsterwohnung. Sie ist 1869 erbaut.  (siehe Anmerkungen unten - es gab schon früher eine Schule)

Ist Eigentum der Kirchengemeinde und wird von dieser  im Bau und Besserung erhalten, während die Erstellung des Schulzimmers die Schulgemeinde Oldendorf angeht. 1916 ist in dem Nebengebäude die Waschküche neu eingerichtet, die Abortanlagen und Stallungen verlegt.

Baukosten betrugen ?

Sie liegt am alten Kirchhof und ist ein schöner Fachwerkbau. Die Wohnräume für den Lehrer und Küster umfassen 7 Zimmer mit einer Gesamtgröße von 104 qm.

Das Klassenzimmer im alten Schulgebäude ist 7,50 m breit und 8,50 m lang und 3,80 m hoch. Enthalten sind 11 Schulbänke, 1 Tisch mit Tritt für den Lehrer, 1 Schulschrank, 1 Handarbeits- und 1 Bibliotheksschrank, 1 Stand- und 1 Wandtafel, 4 Wandbild und 5 Fenstervorhänge, 1 Ofen nebst Kohlenkasten mit Schaufel.

Schulgebäude Oldendorf Haus Nr. 95

Ueberschrift Haupteingang

Das Schulgebäude Haus Nr. 95, mit der Inschrift über dem Haupteingang, wurde  von der Gemeinde 1884 auf dem von der Gemeinde gekauften früheren Pfaarwitwengrundstück erbaut. Die Kosten betrugen 7.500 Mark. Massiver ausgeführter Bau. Die Wohnräume haben ein Größe von 95 qm. Es wird von der politischen Gemeinde in Bau und Besserung erhalten.

Die Wohnung im neuen Schulhause Nr. 95 besteht aus 3 heizbaren und 5 nicht heizbaren Zimmern. Daneben Küche, Waschküche und Stallungen für Schwein und Ziege. Bei dem Hause liegt ein Obstgarten, welcher aber seit 1914 als Spiel- und Turnplatz dient. Andere Ländereien besitzt die Stelle nicht.

Seit 1943 bewohnen außer dem Stelleninhaber Wallis 2 Personen 2 Räume und 6 Personen 2 Räume der Dienstwohnung infolge Zustromes der Ostvertriebenen und Evakuierten.

Der Wohnungsinhaber behielt nur Stube, 1 Schlafzimmer, 1 Küche mit Speisekammer zur Verfügung.

Klasse 1: Das Klassenzimmer 1 im Haus 95 ist 60,85 qm groß - im Jahr 1950

Bis heute 1951 und 1952 ist es dem örtlichen Wohnungsausschuß nicht gelungen für den Schulleiter der 7 klassigen Schule ein Amtszimmer und für seine beiden Töchter (12 u. 22 jährig) einen Schlafraum zu beschaffen.

Nr. 95 Schule ca.1943Alle Versuche des Schulleiters, bei Behörde, Kreiswohnungsamt, Staatlichem Gesundheitsamt und und dem örtlichen Wohnungsausschuß eine Abstellung dieser Notlage zu erreichen scheiterten.

Nachdem alle Bemühungen um eine ausreichende Wohnung gescheitert waren, verzog der Schulleiter am 31.3.1955 nach Osterwald Haus Nr. 235.

Erst im Januar 1959 wurde die Wohnung in der 1. Etage frei und gründlich renoviert. So konnte sie zum 1. April 1959 vom Stelleninhaber Lehrer Kroedel bezogen werden.

 

 

 Das Schulgebäude Haus Nr. 66

Das Schul- und Küsterhaus Nr. 66

ist 1829 erbaut und 1830 bezogen. Die Baukosten betrugen 2.000 Mark es ist Eigentum der Kirchengemeinde und wird von dieser im Bau und Besserung erhalten. Das Schulzimmer und die Abortanlagen für die Kinder ist Sache der Schulgemeinde.

Schule vornIn der alten Schule Haus Nr. 66 umfasst die Wohnung 4 heizbare, unbeheizbare Räume, daneben Küche, Waschküche, Speisekammer, Stallungen für Schweine und Ziegen und ….raum. Ein kleiner Hausgarten, welcher sich aber seiner schattigen Lage wegen nicht zum Gemüseanbau eignet, liegt daneben, sowie ein kleiner Hofraum. Der eigentliche Gemüsegarten liegt vor dem Dorfe.

Klasse 2 :  Das Klassenzimmer im Haus Nr. 66 ist 56,94 qm groß - im Jahr 1950

Bei der Vermögensauseinandersetzung vom 1. Oktober 1923 zwischen Schul- und Kirchenvermögen ist festgehalten, daß die Schulgemeinde 1/3 Anrecht hat auf 1/3 des Hauses Nr. 66, des Haus- und Feldgartens, während 2/3 der Kirche zufallen. 1.7.1924

 

Nachdem der Schulgemeinde gehörende Teil des Grundstücks, bestehend aus dem Klassenzimmer, Flur, Kohlenraum, der Abortanlagen und dem Hof als Aufenthaltsort für Schulkinder am 10.03.1928 vom Fachleuten geschätzt und die Teilung von 1/3 für Schulzwecke und 2/3 für Wohnräume damit für gewährleistet befunden worden ist und der Kirchen- und Schulvorstand am 13.3.1928 diese Teilung beschlossen haben, sieht die Regierung in Hannover noch die Verfügung der Dienstwohnungen im Hause Nr. 66 mit der 1. Schulstelle als gelöst an. Es bleibt also nur die Lehrerwohnung im Haus Nr. 95 als alleinige Dienstwohnung bestehen

.Schule seitlich

B. Folgende Grundstücke gehören zur Schule und Küsterstelle:

Gartenland beim Hause   1,74 ar veranschlagt:

Gartenland im Hohen Felde            14,25 ar

Ackerland in Der Breite                 141,46 ar   -  M. 248

Ackerland im Brande                      25,14 ar       M.   24

Wiesenland im Rischkamp             11,70 ar      M.   23

Wiesenland in der Wolfskuhle         30,18 ar      M.  33

Rottekuhle in der Wall                      0,78 ar                                                                            

                                                  225.25 ar           M. 328

Die Schulgrundstücke sind dem Stelleninhaber vorgehalten, die Pacht ist Martini jeden Jahres fällig

Seit 1. April 1929 sind die Ländereien von der Schulstelle angetrennt und werden von der politischen Gemeinde verwaltet.

C.Kapitalien

An Ablösungskapitalien     M   6084,56

sonstige Kapitalien            M     640,97

                                          M   6725,53

Die Kapitalien werden vom Kirchenvorstand verwaltet, die Zinsen zieht der Stelleninhaber ein.

1.7.1924 Bei der Auseinandersetzung des Schule- und Kirchenvermögens fiel der Schulstelle zu:

  1. An Land: In der Breite Pacelle 19. Ackerl. Größe 44,49  ar

In der Wolfskuhle Wiese die Hälfte von Pacelle Nr. 145      15,09  ar

  1. An Kapitalvermögen 1447,53 M noch bei den kirchlichen Vermögen aufbewahrt

Vor dem Alten KindergartenVor 1939 wurde ein Gebäude für den Kindergarten errichtet, welches zeitweilig bis zur Fertigstellung des Schulgebäudes (1954) zum Unterrichten der Schulkinder in Anspruch genommen wurde.  Danach wurde es zu Wohnzwecken genutzt.

- Quelle Alte Schulchronik Oldendorf  -  

- Anmerkungen aus Oldendorf und seine Höfe von Adolf von Einem -

Im Jahre 1632 bestand bereits eine Schule. Dieses geht aus der Designation der Kirchenländerei  vom 13.11.1632 hervor, in welcher auch das Verzeichnis, "was bei der Küsterei zu Oldendorf gehöret," aufgenommen worden ist. Auch weisen die Kirchenrechnungen des Jahres 1637 einen Betrag von 16 Gr. aus der für ein Fenster "so in die Schule gesetzt worden," ausgegeben worden ist. Das Schul-gebäude ist auf Abbruch verkauft worden  Es ist nicht bekannt wann der neue Bau der Schule (Haus Nr. 66) errichtet wurde. Außer den im Verzeichnis aufgeführten Einkünften des Küsters mußte auch Schulgeld bezahlt werden. Im Jahre 1669 erhält der Schulmeister, "weil er etzliche Jahr armer Leute Kinder gelernet, da er nicht dafür erhoben," 3 Th. Der Küster Bartoly Techgelin setzt am 14.9.1643 eine Schuldverschreibung des Bartold Piltzer an Han Lehnhof auf. Das ist der erste uns bekannte Lehrer.  Im Jahre 1588 hat Hermann der Küster zu Oldendorf, Hansen Wolters einen Graben zu nahe gemacht. Als Strafe muß er 2 Gl.zahlen.  Der Küster hatte die Aufgabe neben seinen anderen Aufgaben, die Schüler im Singen und in der Katechismuslehre zu unterrichten. - ( Es wurden also schon Kinder im Jahre 1588 unterrichtet. ) -  

          

- Anmerkung aus der Familien-Chronik Ebeling Försterhof, 1871 -

Ca. um 1532-1550  Der Vogt Hans Ebeling Ebelingen von Schulenburg war ein getreuer Diener des Herzogs Erich des Älteren von Calenberg, begleitet ihn auf allen seinen Kriegszügen, namentlich stand er ihm in der Stiftsfehde zur Seite. Mit dem Herzoge nahm er die Burg Lauenstein in Besitz. Bei der Besitzergreifung von Oldendorf schlug er zum Zeichen der symbolischen Besitzergreifung einen Spahn aus den Eichen auf dem Spielberg. (Spielburg) -  Der Spielberg war ein mit uralten Eichen bewachsener Platz in Oldendorf, an der Hemmendorfer Chaussee gelegen, da wo jetzt der Garten des Vollmeiers Oppermann liegt. Die Eichen wurden zum Bau des Oldendorfer Schulhauses verwand und fiel der Platz bei der Gemeindeteilung dem genannten Oppermann zu.

(Anmerkung Vollmeier Oppermann - heute Hof Freise)

Das Schulgebäude Nr. 95 dient heute als privates Wohnhaus, das Schulgebäude Nr. 66 wurde ca. Ende der 1950er Jahre abgerissen.  - Wer kann uns die genaue Jahreszahl nennen?  -

Geschrieben von CHP - Wir bedanken uns für die zur Verfügung gestellten Fotos

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